DAS LEBEN IN DER DDR: LAURAS LITERATUR- UND FILMTIPPS
Unser Teammitglied Laura ist nicht nur eine wunderbare Lehrerin, sondern auch eine echte Expertin, wenn es um das Thema deutsche Teilung und ihre Darstellung in verschiedenen Medien geht.
Deutschland, wie wir es heute kennen, ist gerade einmal 30 Jahre alt. Entsprechend präsent ist die Teilung und Wiedervereinigung des Landes in Literatur, Serien, Filmen oder Podcasts und in vielen deutschen Biografien.
Wir freuen uns sehr, dass Laura sich die Zeit genommen hat, einige ihrer absoluten Favoriten herauszusuchen und kleine Zusammenfassungen zu präsentieren, um unserer Community die Möglichkeit zu geben, mehr über dieses besondere Kapitel der deutschen Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erfahren.
Lauras Empfehlungen decken ganz unterschiedliche Genres und Themen ab – manche sind eher autobiografisch, andere fiktional. Die Bücher handeln von Musik, der ersten großen Liebe, Rassismus und Rebellion in der DDR.
Gerade in Berlin ist die deutsche Teilung trotz der Wiedervereinigung vor über 30 Jahren immer noch allgegenwärtig. Aufgrund seiner besonderen Rolle ist das Stadtbild Berlins noch immer von vielen Orten geprägt, die die Teilung der Stadt visualisieren, wie die East Side Gallery, das DDR-Museum oder die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Diese Orte geben uns Einblicke in das Leben im geteilten Deutschland, insbesondere in der DDR.
In den letzten Jahren sind eine Reihe von Romanen, Filmen und Serien erschienen, die einen Eindruck vom Leben im „Osten“ Deutschlands vermitteln.
Einige der von Laura empfohlenen Filmen und Serien sind echte Klassiker, andere sind neu. Der Ballon von 2018 zum Beispiel basiert auf wahren Begebenheiten. Einige der Filme wie Das Leben der Anderen konzentrieren sich auf die restriktiven Lebensbedingungen in der DDR, andere wie Goodbye Lenin oder Sonnenallee haben einen leichteren und eher fiktionalen und komödiantischen Ansatz.
Die Podcasts, die Laura empfiehlt, sind meist biografisch und beleuchten die komplexen Lebensverhältnisse in der DDR. In Mensch Mutta reflektiert die Journalistin Katharina Thoms über ihre Kindheit in der DDR, ihre Mutter und ihre kleinen Kämpfe im Alltag.
Aber lesen Sie selbst, was Laura empfiehlt:
Buchempfehungen
– Die Romane von Thomas Brussig, zum Beispiel Beste Absichten oder Das gibts in keinem Russenfilm.
Brussig hat eine sehr humorvolle Art zu erzählen und thematisiert in jedem seiner Romane das Leben und Aufwachsen in der DDR.
In Das gibts in keinem Russenfilm spinnt er die Idee, dass der Fall der Mauer nie stattgefunden hätte und skizziert das Leben im geteilten Deutschland der 1990er Jahre. Beste Absichten handelt von einer DDR-Indie-Band der 1980er Jahre, die in Zeiten des gesellschaftlichen und persönlichen Wandels gegen alle Widerstände Musik produziert.
– Die Romane von Grit Poppe, zum Beispiel Weggesperrt.
Ihre Bücher richten sich an junge Leserinnen und Leser (ab 14 Jahren), daher enthalten sie einen etwas weniger komplexen Wortschatz.
In Weggesperrt geht es um die 14-jährige Anja, deren Mutter von der Stasi verhaftet und weggesperrt wird. Daraufhin wird Anja in den Jugendwerkhof eingewiesen. Was sie dort erlebt, schildert Grit Poppe in diesem und dem folgenden Roman Abgehauen.
– Skizze eines Sommers by André Kubiczek begleitet den 16-jährigen René einen Sommer lang.
Es ist 1985 in Potsdam: Renés Mutter ist tot, sein Vater ist in der Schweiz und René ist allein zu Hause mit 1000 „Mark“. Der Roman handelt von Selbstfindung, der ersten Liebe und echten Freundschaften. Skizze eines Sommers ist ein Wohlfühlroman, der das Leben eines Teenagers in der DDR erzählt, ohne die politische Situation der DDR in den Mittelpunkt zu stellen.
– Olivia Wenzel’s 1000 Serpentinen Angst beschreibt nicht ausschließlich das Leben in der DDR. Es geht auch um Heimat, Herkunft und Verlust, um Rassismus und Sexismus, um Ost und West. Der Roman handelt vom Aufwachsen als schwarzes Kind in den 1980er Jahren, aber auch von der Mutter, die es als alleinstehende Systemrebellin in der DDR nicht leicht hatte. All diese verschiedenen Themen werden geschickt miteinander verwoben, so dass der Roman keineswegs überladen wirkt.
Empfehlungen für Filme, Serien und Podcasts
– Der Film Ballon (2019) erzählt die Geschichte von zwei Familien, die 1979 in einem selbstgebauten Heißluftballon über die deutsch-deutsche Grenze geflogen sind. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und obwohl er recht lang ist, lässt die Spannung an keiner Stelle nach.
– Zwei absolute Klassiker, die auf dieser Liste nicht fehlen dürfen: Das Leben der Anderen und Goodbye, Lenin! Das Leben der Anderen beschäftigt sich mit dem Überwachungsstaat DDR, während in Goodbye, Lenin! der Protagonist Alex seiner gesundheitlich angeschlagenen Mutter nach dem Erwachen aus dem Koma verheimlichen muss, dass die Mauer gefallen ist.
– In der Serie Deutschland 83/86/89 geht es um den jungen Spion Martin Rauch, der in den Westen geschickt wird, um die Pläne der NATO aufzudecken. Was er als Undercover-Agent erlebt, wird in insgesamt drei Staffeln erzählt.
– Wenn Sie gerne Podcasts hören, könnte einer davon für Sie interessant sein:
Staatsbürgerkunde – Ein Podcast über das Leben in der DDR die ZEIT-Podcastreihe Wie war das im Osten? (verfügbar auf Spotify) oder Mensch Mutta.