02.02.2024

AUSSTELLUNG: DIE GEZEITEN

Was kommt nach der Flut?
Transmitter freut sich, mit „Die Gezeiten“ eine internationale Gruppenausstellung zu präsentieren, die über das Kommen und Gehen von Macht, die Fiktion von Grenzen und die Wege der Migration reflektiert.
In dieser Ausstellung spüren sechs internationale Künstlerinnen und Künstler dem Klang von „Heimat“ und den fragilen Erinnerungen der Menschen nach, die die Auswirkungen des politischen und wirtschaftlichen Machtungleichgewichts ertragen mussten. Durch ihre Recherchen und ihre Kunst beleuchten sie die Spuren der Vertreibung und enthüllen die Überreste unserer individuellen und kollektiven Erinnerungen an die heutige Geschichte.
Ob in einem kleinen Boot über das Meer oder zu Fuß über das Land, Millionen von Menschen reisen heute auf der Suche nach einem sicheren Ort quer über den Globus. Ihre Reisen führen sie über die Erde und das Wasser, nur um zu entdecken, dass die Verteilung von Reichtum, Territorium, Macht und letztlich der Welt bereits beschlossen ist. Während nationale Grenzen zu „Verteidigungslinien“ werden und Asylabkommen auf ihre Umsetzung warten, hat eine Handvoll internationaler Unternehmen bereits den größten Teil der finanziellen Ressourcen und damit auch die Kontrolle an sich gerissen.
Es scheint fast so, als sei jeder nur noch auf sich selbst bedacht. Doch wovor genau haben wir Angst? Ist der Mensch dem Menschen ein Wolf? Oder haben wir nur Angst, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Hilfsprogramme unsere politische Vormachtstellung in Frage stellen könnten? Auf unserem Streben nach persönlichem Glück sind wir an einem Punkt angelangt, an dem sich nun die Frage stellt: Was haben wir auf diesem Weg verloren?

In dieser Ausstellung begeben sich unsere Künstler auf die Suche nach einer immateriellen Idylle, in der menschliche Werte und die Erinnerung an die „Heimat“ wieder auftauchen.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk, das die interkulturelle Zusammenarbeit und einen interdisziplinären Ansatz in den Mittelpunkt stellt: Die Künstlerinnen und Künstler mit unterschiedlichem Hintergrund setzen sich mit Fragen des globalen und sozialen Gleichgewichts sowie mit dem politischen und wirtschaftlichen Kräfteverhältnis der heutigen Geopolitik auseinander.
In regelmäßigen Workshops im Vorfeld der Ausstellung hatten die Künstler, darunter bildende Künstler sowie Designer und Architekten, die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten, Ideen auszutauschen und gemeinsam über die aktuelle Situation der globalen Migration und ihre kulturellen Auswirkungen und die Bedeutung für die Betroffenen nachzudenken.
In ihren Werken thematisieren sie das Erbe der Kriegsgeschichte, wie die Realität der Boat People während des Vietnamkriegs, die Situation der heutigen Flüchtlinge sowie die Herausforderungen, einen Ort zu schaffen, an dem Vielfalt als Grundlage einer modernen Gesellschaft geschätzt und gewürdigt wird.
Vu Hoang, Transmitter, 2016
* Die Flut
Künstler
Amélie Bonet (FR), Julie Chovin (FR), Elena Chronopoulou (GR), Maki Ishii (JP)Charlotte Sauvaget (FR), Aiko Tezuka (JP)
Alle Künstler sind in Berlin ansässig. Kuratiert von Vu Hoang.
Weitere Bilder: http://transmitter-berlin.tumblr.com/gezeiten_docu
TRANSMITTER
RAUM FÜR KULTUR UND SPRACHE
Allerstraße 15, 12049 Berlin
Freitag, 24.06.2016 19:00 – 22:00

Samstag, 25.06.2016 12:00 – 22:00
Sonntag, 26.06.2016 12:00 – 19:00