Hannos Buchtipp
Hanno nimmt seit mehr als einem Jahr an einem Buchclub teil. Im Moment diskutiert der Club, der sich einmal pro Woche trifft, über „Männerphantasien“ des deutschen Kulturtheoretikers und Schriftstellers Klaus Theweleit, der es in den späten siebziger Jahren geschrieben hat. In zwei Teilen geht Theweleit der Frage nach, wie und warum aus deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs zutiefst menschenfeindliche Nazis wurden.
Im Mittelpunkt seiner Analyse stehen die psychologischen Prozesse, die die Weltanschauungen und Sehnsüchte jener Männer prägen, die den Krieg und die Zerstörung lieben, aber nicht in der Lage sind, sich mit anderen als ihren eigenen Leuten wirklich sozial zu verbinden. Das Buch ist ziemlich lang und nicht immer leicht zu verdauen, aber sehr empfehlenswert für alle, die die Nazikultur, aber auch die deutsche Kultur im Allgemeinen aus einer feministischen Perspektive verstehen wollen.
